Novalja kann auf eine lange, turbulente und interessante Geschichte zurückblicken, angefangen mit den zahlreichen archäologischen Funden an verschiedenen Stätten der Stadt und in der Umgebung. Darunter ragen die 3 frühchristlichen Basiliken aus dem 4. und 5. Jhd. heraus. Die Überreste des Bodenmosaiks einer dieser Basiliken können in der gotischen Kirche Muttergottes vom Rosenkranz in der Stadtmitte bewundert werden. Zahlreiche Fragmente von Kirchenmöbeln und ähnliche Gegenstände werden in der archäologischen Sammlung Stomorica aufbewahrt. Einen großen Wert stellt der Reliquienschrein dar, der neben einer der Basiliken gefunden wurde und sich heute im Archäologischen Museum in Zadar befindet. In Novalja wurde eine der ältesten Darstellungen der Mutter Gottes mit der Inschrift Maria an der Ostküste der Adria gefunden.
In archäologischer Hinsicht ist das Gebiet von Caska sehr interessant, wo vor Kurzem die Erforschung der römischen Siedlung Cissa begann, welche der Legende nach durch ein Erdbeben im 4. Jahrhundert zerstört wurde. Die größte und wertvollste Sehenswürdigkeit ist eine einzigartige, antike Wasserleitung aus dem 1. Jahrhundert, die aus dem Fels gehauen wurde, ungefähr 1,2 km lang, bis zu 70 cm breit und bis zu 40 m hoch ist und über 9 überirdische Öffnungen, sogenannte Lüfter, verfügt. Dieses einzigartige römische Aquädukt, im Volksmund „das Loch des Italieners“ genannt, versorgte Novalja mit Wasser aus dem Novalja-Feld. Der Eingang zur Wasserleitung befindet sich innerhalb des Stadtmuseums, in dem ein Teil des kulturellen und ethnologischen Erbes von Novalja aufbewahrt wird. Aus der Schatzkammer des Volksschatzes möchten wir den einheimischen Tanz „Naški“ hervorheben, der mit Balg-Begleitung und in malerischen Volkstrachten aufgeführt wird.
Sehr geschätzt wird auch der traditionelle zweistimmige Volksgesang „nakanat“, der auch sein eigenes Festival hat, und die „klape“ (a-cappella-Gesangsgruppen) Navalia (Männer) und Murtelice (Frauen) pflegen das ursprüngliche dalmatinische „klapa“-Lied. Besonders wertvoll ist der liturgische Volksgesang, dessen Reichtum insbesondere in den religiösen Zeremonien der Karwoche (von Palmsonntag bis Ostern) zum Ausdruck kommt.
Das Stadtmuseum
Die zentrale kulturelle Einrichtung der Stadt Novalja ist neben der reichhaltigen ethnografischen Sammlung und den Ausstellungen von bekannten und weniger bekannten kroatischen Künstlern verschiedener Stilrichtungen, auch für die sog. „Talijanova buža„, bzw. die antike unterirdische Wasserleitung in der Länge von 1,2 km bekannt, deren Eingang sich im Museumsinneren befindet, von wo aus man ihren Anfang sehen kann (die Wasserleitung ist für Besucher nicht geöffnet).
Von der tausendjährigen Geschichte und den turbulenten Zeiten, die Novalja durchlebt hat, zeugen zahlreiche archäologische Funde und Überreste, wobei die antike römische Wasserleitung aus dem 1. Jhd. durch ihre Einzigartigkeit hervorsticht – das einzige Objekt dieser Art an der kroatischen Adriaküste. Besonderen Einfluss hatten die römischen Eroberer im Laufe des 1. Jhd. vor Christus. So hat die römische Kultur ihre Spuren durch mehrere Jahrhunderte hindurch hinterlassen. Im 4. und 5. Jhd. gab es in Novalja eine starke christliche Gemeinde. In dieser Zeit wurden drei großartige Basiliken errichtet. Demnach war das frühchristliche Novalja ein bekannter Wallfahrtsort der antiken Welt. Zahlreiche archäologische Funde werden an verschiedenen Standorten aufbewahrt und ein Teil von ihnen befindet sich in der archäologischen Sammlung „Stomorica“ neben der Pfarrkirche der Heiligen Katharina.
Der Crnković-Hof
Der bekannte kroatische Schriftsteller und Journalist Mladen Kušec hat zusammen mit seiner Familie in dem ehemaligen Geschäft und Barbierladen in Novalja die auf dem Dachboden gefundene Ausstattung des alten Geschäfts ausgestellt, das hier bis 1943 betrieben wurde. So entstand ein richtiges kleines Museum, Crnković-Hof genannt, in dem auch Workshops und Präsentationen stattfinden.
Kirchen
In der Stadtmitte sticht mit ihrer Architektur die Pfarrkirche der Heiligen Katharina hervor, die kürzlich den 100. Jahrestag Ihrer Weihe feierte.
Die Kirche der Hl. Mutter Gottes vom Rosenkranz, auch Kleine Kirche genannt, wurde in ihrer heutigen Größe im 17. Jahrhundert errichtet, auf den Fundamenten einer frühchristlichen Basilika bzw. einer mittelalterlichen Kirche. Über dem Altar befindet sich das wundersame Bildnis der Mutter Gottes, aus deren Augen im 16. Jh. Tränen quollen, und im Inneren der Kirche kann man die Reste des Bodenmosaiks der frühchristlichen Basilika aus dem 4. Jh. bewundern.
Die Entdeckung von Amphoren
Insel Pag, Bucht Vlaška Mala: Schiffbruch eines römischen Handelsschiffes mit einer Ladung Amphoren, 1. Jahrhundert vor Christus.
Obwohl bereits die alten Griechen die verwirklichte Idee der Amphore als Basisverpackung für den Transport von Wein, Öl und vieler anderer Wirtschaftsprodukte an die Adria brachten, wurde die Amphore erst in römischer Zeit massenhaft verwendet, im Rahmen des immer besser organisierten Seehandels im Mittelmeer. Aus widerstandsfähigem Keramikmaterial hergestellt, das Jahrtausende lang den zerstörerischen Natureinflüssen trotzt, ermöglichen sie uns die Entdeckung und Erforschung der Überreste antiker Schiffwracks, wodurch wir auch die Seefahrt und die Wirtschaft der Antike erforschen können.
Die kroatische Öffentlichkeit war von der Entdeckung eines gesunkenen Handelsschiffes mit einer Ladung Amphoren aus dem 1. Jhd. vor Christus an der Ostküste der Insel Pag im Velebitkanal in der Bucht Vlaška Mala angenehm überrascht.
Auf die Existenz des Fundortes hat Herr Dražen Peranić aus Alt-Novalja im Frühjahr 2004 hingewiesen, der auf dem Meeresgrund eine Anhäufung von ungefähr einhundert Amphoren sowie zwei bleierne Querstangen antiker Anker entdeckt hatte.
Im Rahmen der Untersuchung durch Experten wurde festgestellt, dass die Amphoren zum sogenannten Typ Lamboglia 2 gehören, der hauptsächlich für den Weintransport genutzt wurde und die Herstellung von Amphoren ab der Mitte des 2. bis zum Ende des 1. Jhd. vor Christus prägte. Diese Amphoren waren zuerst für den adriatischen Markt bestimmt, später auch für den Markt des östlichen Mittelmeeres. Die Herstellung wurde entlang der Westküste der Adria nachgewiesen, und es gibt auch Vermutungen über eine Herstellung an der Ostküste. Am Rand einer Amphore ist der Stempel TIMO zu finden, womit der Hersteller die hergestellten Amphoren systematisch gekennzeichnet hat.
Neben den Amphoren und den erwähnten Überresten zweier Anker wurden am Fundort auch andere Gegenstände des gesunkenen Schiffes entdeckt. So wurden im Sand neben der Amphoren-Anhäufung vier Keramikschüsseln und zwischen den Amphoren der Unterteil einer steinernen Getreidemühle gefunden. All diese Gegenstände waren Bestandteile der Bordküche. Bei den archäologischen Schutzgrabungen an den Rändern des Fundortes wurde ein Bleigewicht entdeckt, das als Tiefenmesser diente.
Der Fundort wurde im Jahr 2004 unter Schutz gestellt und ist für alle „Unterwasserbesucher“ geöffnet.